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„Manchmal hab ich das Gefühl, das ganze Glück hängt vom Schlafen ab.“, sagte letztens eine Mutter zu mir. Und ja – in jeder Stillgruppe, in der ich in den letzten vier Wochen war, ist das Schlafen ein Thema gewesen. Um ganz genau zu sein: das Schlafen in der Nacht.

Seit zwei Jahren beschäftige ich mich mit dieser Thematik, da ich ja ursrünglich vorhatte, meine Diplomarbeit zu diesem Thema zu schreiben. Und es ist wirklich DAS Thema überhaupt für viele Mütter; und auch für mich von Zeit zu Zeit.

Und was kann ich tatsächlich einer Frau raten, welche kurz vor dem Ende ihrer Kräfte ist? Nicht wirklich viel bzw. nicht das, wonach die meisten scheinbar suchen: einem Patentrezept.

Ich rate ganz klar vom klassischen Konditionieren ( Ferbern, Sanduhrenmethode etc. ) ab und verweise auf Literatur:

  • Guten Abend, Gute Nacht – Babys schlafen anders, Cordelia Koppitz
  • Schlafen und Wachen, William Sears
  • Mein Kind schläft durch- Der natürliche Weg zu ruhigen Nächten für Groß und Klein, Eva Hermann

Persönlich glaube ich tatsächlich, dass es lange garnichts gibt, was tatsächlich das Schlafverhalten nach den Bedürfnissen der Eltern beeinflusst ( z.B. Beikost, Nicht-Einschlafstillen, alleine einschlafen etc.).

Alle anderen Methoden, die wahrscheinlich dadurch, dass Kinder resignieren, tatsächlich irgendwann Wirkung zeigen, sind aber nicht mit dem Herzen und dem Prinzip des liebevollen Umgangs zu verreinbaren.

Was meiner Meinung nach helfen kann, ist, nicht das Kind verändern zu wollen, sondern seinen eigenen Rythmus an den des Kindes anzupassen.

  • tagsüber mitschlafen
  • Papa am Wochenende mit dem Kind spazieren schicken
  • Familiäre Unterstützung holen
  • alle Uhren aus dem Blickfeld verbannen
  • Co-Sleeping (Familienbett, Babybalkon, Matratze neben dem eigenen Bett)
  • Kaffee,Kaffee,Kaffee,Kaffee, Kaffee…..
  • Stillgruppen – am besten LLL-Gruppen, da hier die Gefahr gering ist, dass man zu hören bekommt, dass „Jedes Kind kann schlafen lernen“ das Beste ist, was es gibt
  • Müttermantra: Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase…
  • den Vater in die nächtliche Betreuung mit einspannen
  • wer hat noch mehr Ideen…. ?

Lange tingele ich schon um das Thema Schlafen herum, da es die Welt der Mütter offensichtlich sehr spaltet. Und gerade bin ich über ein Zitat gestolpert, was ich für den heutigen Eintrag im Blog als Abschluß nutzen möchte:

Schlafen und wachen, Sears, Seite 94 – Er zitiert die Direktorin des „Human Lactation Centers“ in West Connecticut:

„In der Disskussion über das nächtliche Aufwachen wird stillschweigend vorausgesetzt, dass etwas Heiliges und Heilsames geschehen würde, wenn Mutter und das Baby acht Stunden durchschlafen….

Ich würde meinen, dass das Problem in den Erwartungen und Ängsten unserer Gesellschaft in Bezug auf das Schlafen liegt…

Ich bin der Meinung, dass das Problem sich um den Wecker dreht. Es spiegelt jedenfalls ein soziales System wieder, welches so eingerichtet ist, dass die Frauen in der Früh aufstehen müssen, um das Frühstück zuzubereiten, den Haushalt zu führen, zu waschen, zu kochen, auf das Baby aufzupassen, usw. ohne die Hilfe Anderer. Diese Tatsachen sind Schuld daran, dass das nächtliche Aufwachen zu einem Problem wird. Das Baby und die Mutter haben sehr wenig damit zu tun.“